Schlaflosigkeit, die durch zu wenig Schlaf gekennzeichnet ist, wird Insomnie genannt. Menschen, die darunter leiden, können oft nicht einschlafen, wachen nachts ein- oder mehrmals auf und liegen dann häufig längere Zeit wach. Andere wiederum schlafen zunächst tief und fest, werden dann frühmorgens wach, sind unruhig und finden keinen Schlaf mehr.
Ursachen der Schlaflosigkeit
Ursachen für Insomnien sind meistens körperliche, neurologische oder psychische Erkrankungen, aber auch falsche Schlafgewohnheiten oder Störungen von außen:
- Lebensgewohnheiten: Der eine verträgt Kaffee und Alkohol am Abend oder fette Speisen, der Andere reagiert darauf mit Schlaflosigkeit, Sodbrennen oder häufigem Harndrang.
- Schlafumgebung: Schlafzimmertemperatur, körpergerechte Matrazen und Kopfkissen, frische Luft …
- Bewegungsmangel: Ausreichende körperliche Bewegung beugt Schlafstörungen vor. Wer sich zu wenig bewegt, gleicht sein natürliches Bewegungsbedürfnis nicht aus und ist dann im Bett unruhig.
- Genussmittel wie Kaffee, Alkohol, Rauchen
- gestörter Schlaf-Wach-Rhythmus (Jet lag, Schichtarbeit)
- Medikamente
- Erkrankungen wie zum Beispiel Herz- und Kreislaufstörungen, , Angststörungen, Stress und vieles mehr
Warum halten uns Gedanken wach?
Der Alltag lässt viele nachts nicht zur Ruhe kommen. Studien belegen, dass Frauen doppelt so häufig an Schlafstörungen leiden wie Männer. Dies liegt einerseits im weiblichen Zyklus begründet, anderseits lässt die Evolution Frauen weniger tief schlafen. Frauen sind auch in der Nacht für ihren Nachwuchs verantwortlich und hören, wenn ihre Kinder aufwachen.
Doch warum verwandeln sich bei beiden Geschlechtern teilweise Kleinigkeiten in gravierende Probleme?
Einerseits sind hormonelle Gründe dafür verantwortlich:
– In der Nacht wird das Hormon Melatonin verstärkt ausgeschüttet. Frühmorgens zwischen drei und vier Uhr arbeitet der Körper «nur» auf Sparflamme. Unser Organismus hat ein Leistungstief, die Körpertemperatur ist zu dieser Uhrzeit am tiefsten. Wir sind sowohl körperlich als auch seelisch «am Tiefpunkt». Idealerweise befinden wir uns dann im Tiefschlaf befinden. Liegen wir dann allerdings hellwach im Bett, sinkt infolge der erhöhten Melatonin Konzentration die Laune.
– Der zweite Grund liegt praktisch auf der Hand: nachts sollten und wollen wir schlafen. Wälzen wir uns stattdessen hin und her, zweifeln an uns und fördern damit das Grübeln. Während wir tagsüber aktiv sind und uns ablenken können, bieten die Dunkelheit der Nacht den perfekten Nährboden für unsere Sorgen.
Das nächtliche Gedankenkarussell stoppen
Die Tatsache, dass unser Hormonhaushalt mitverantwortlich ist für die nächtlichen negativen Gedanken und Sorgen, kann entlasten. Die Gewissheit, dass am Morgen die Probleme nur halb so schlimm und die Laune wieder besser ist wirkt zudem beruhigend.
Folgende Tipps können zusätzlich helfen, das nächtliche Gedankenkarussell zu stoppen:
– Schönen Gedanken Platz machen Ein ruhiger Geist ist absolut zwingend zum Einschlafen. Anstatt über Probleme oder Sorgen zu grübeln, sollten wir an etwas Schönes denken, was uns jedoch nicht aufregt.
– Den Schlaf nicht herbeisehnen Auch wenn es schwerfällt, Betroffene sollten versuchen, sich von der Anspannung und dem dringenden Wunsch nach Schlaf zu lösen. Denn wer über Schlaf nachdenkt, bleibt wach. Hilfreicher ist es, den Zustand des Wachseins zu akzeptieren. Dadurch lassen die Anspannung und Angst vor einer weiteren schlaflosen Nacht nach. In der Folge sinkt der Stresslevel und das Einschlafen wird begünstigt.
– Aufstehen anstatt sich hin und her zu wälzen Stundenlanges hin und her wälzen im Bett fördert das Einschlafen nicht. Oft ist aufstehen die bessere Alternative. Ebenfalls sollte der Blick auf die Uhr oder das Handy vermieden werden. Stattdessen könnte man in einem schwach beleuchteten Raum alle Gedanken niederschreiben mit dem Schlusssatz «Das kann bis morgen warten».